Sprechende Stelen: Die Landschaft im Tiroler Oberland erzählt Geschichten
Unter dem klingenden Projekttitel „IN.KLÅNG" entstehen in Pfunds, Ried, Tösens und Nauders diesen Sommer sogenannte Stelen.
Unter dem klingenden Projekttitel „IN.KLÅNG" entstehen in Pfunds, Ried, Tösens und Nauders diesen Sommer sogenannte Stelen. An den Holz-Säulen mit integriertem Audiomodul erfahren Interessierte teils jahrtausendealte Geschichten, erzählt von Einheimischen.
In Kooperation mit dem TVB Tiroler Oberland installiert die Tiroler Umweltanwaltschaft die speziellen Audiosysteme in den vier Oberländer Gemeinden. Bis Ende des Jahres sollen alle Stelen an den ausgewählten Plätzen in Betrieb sein. Ziel ist es, auf alpine Natur- und Kulturschätze der Region aufmerksam zu machen. Das Konzept entstand im Rahmen des Interreg-Projektes „Futourist“, welches touristische und umweltfreundliche Maßnahmen fördert.
Besonderheiten bewahren
Menschen, Landschaften und Geschichten prägen die Kulturlandschaft im Tiroler Oberland. Die aus Holz gefertigten Stelen übermitteln mündlich die Entwicklung dieser Naturräume und markieren bedeutsame Orte. „Die Regionen Pfunds, Ried, Tösens und Nauders haben mit ihren intakten Landschaften die besten Voraussetzungen, der steigenden Nachfrage nach nachhaltigen, authentischen Erlebnissen zu entsprechen“, erklärt DI Andreas Hudler von der Tiroler Umweltanwaltschaft. Er zeichnet sich für die Planung und Konzeption, unter der Projektleitung von Mag. Stefanie Pontasch, verantwortlich. Die österreichischen Bundesforste stellten die benötigten Zirbenbäume zur Verfügung, die Firma Holzbau Plangger aus Pfunds fertigte die Stelen an. Mit Unterstützung von „FlipFlop Collective“ wurden die solarbetriebenen Audiomodule so konzipiert, dass sie auch an abgelegenen Plätzen im Gelände als Infoquellen funktionieren.
Bedeutungsvolle Worte von Einheimischen
An insgesamt 20 Plätzen, in unmittelbarer Nähe von Wander- oder Spazierwegen, sind die sprechenden Holz-Stelen platziert. Jeder Standort hat einen interessanten, historischen Hintergrund. Um die Besonderheiten der Region zu bewahren, waren im Rahmen der Futourist-Initiative zahlreiche Workshops mit Gemeindebürgern notwendig. Der Großteil der Geschichten und Erinnerungen stammt von Menschen aus der Umgebung und wird im Dialekt gesprochen. „Die Stimmen der Einheimischen verleihen den Geschichten einen besonderen Charme und Authentizität“, erzählt TVB-Vorstand Toni Monz und betont: „Dieses Wissen würde verloren gehen, wenn man es nicht bewahrt". Die Aufnahmen wurden auf Hochdeutsch, Englisch und Italienisch übersetzt.
Nähere Infos unter www.tiroler-oberland.com.